Bedienungshilfen

Das Bild hat einen weißen Hintergrund. Oben ist eine abstrakte, verschlungene Linie, die in mehreren Schleifen und Windungen verläuft. Unter der Linie steht in schwarzer Schrift der Satz: „Wieviel ich darf’s denn sein?“ Das Wort "ich" ist kursiv gedruckt. Ganz unten befindet sich das Logo „Schwebedialog“.

Darf ich mich zeigen?

Und wenn ja, wie viel?

Kennst du das? Du sitzt im Meeting, ein brillanter, persönlicher Gedanke formt sich - und sofort meldet sich die innere Zensurbehörde: »Ist das zu privat? Zu seltsam? Zu... ich?«

Es ist die Frage, die oft so unausgesprochen im Raum steht wie der sprichwörtliche Elefant, der versucht, sich dezent hinter der Büropflanze zu verstecken: Wie viel von mir darf ich zeigen, ohne als »unprofessionell« abgestempelt zu werden?

Früher schien die Antwort klar: Im Job zeigt man nur die »professionelle Seite« - oft so glattpoliert, dass man darauf hätte ausrutschen können. Individualität? Wurde sorgsam weggebügelt. Doch diese Fassadenkultur bröckelt, und das aus gutem Grund:

- Teams, in denen sich alle wirklich zeigen dürfen (ja, mit Ecken, Kanten, einzigartigen Bedürfnissen und auch mal schrägen Ideen), haben nicht nur mehr Spaß, sondern sind auch innovativer und effektiver. Wer hätte gedacht, dass echte Menschen besser mit echten Menschen arbeiten als aalglatte Avatare?

- Inklusion beginnt dort, wo andere Sichtweisen und Zugänge nicht nur toleriert, sondern geschätzt werden. Wenn wir uns trauen, unsere einzigartigen Perspektiven - geprägt durch Erfahrungen, Hintergründe, Denkweisen (auch die neurodiversen) - einzubringen, entstehen erst die wirklich kreativen Lösungen. Offenheit ist der Schlüssel zu diesem Schatz.

- Offenheit schafft Verständnis und baut Vertrauen auf - die unbezahlbare Grundlage für jede gesunde (Arbeits-)Beziehung. Wer mauert, baut vielleicht eine Festung, aber sicher kein starkes Team.

Aber wie schaffen wir einen Rahmen, in dem alle Bedürfnisse Platz finden - die unserer Rolle und die von uns als Menschen?

Ein wunderbares Format für genau so einen Austausch ist der Schwebedialog: Hier kannst du deine Gedanken frei fließen lassen, ohne die übliche Bewertungs-Maschinerie fürchten zu müssen. In diesem geschützten Rahmen drückst du aus, was dich wirklich bewegt - nicht, was du denkst, dass andere hören wollen. Du teilst deine Perspektive und hörst dir die Perspektiven der anderen an. Ohne Kommentare. Ohne Urteile. Ohne den Druck, sofort Lösungen oder eine Einheitsmeinung erzwingen zu müssen.

Die häufigste Erkenntnis nach einem Schwebedialog: Wenn du deine professionelle Rüstung etwas lockerst, inspiriert das oft auch andere, dasselbe zu tun. Wenn alle etwas mutiger werden und mehr von sich preisgeben, entsteht eine neue Kultur. Eine Kultur, die auf Vertrauen, Kreativität und Vielfalt basiert - und die Inklusion nicht nur predigt, sondern lebt.

Was sind deine Erfahrungen? Wie navigierst du zwischen Offenheit und professionellen Erwartungen? Hast du schon mal (vielleicht unbeabsichtigt) mehr von dir gezeigt als geplant und damit überraschend positive (oder lehrreiche) Reaktionen ausgelöst?