Schmetterlinge laufen nicht
»Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...«
(H. Hesse)
Der erste Arbeitstag. Alles ist neu: die Umgebung, die Rolle, die Kolleg*innen, Aufgaben, Abläufe, Regeln, Gewohnheiten…
Ein solcher Anfang ist erfüllt von Potenzial, Neugier und vielleicht auch einer zarten Verletzlichkeit. Wie können wir diesen besonderen Zauber im Onboarding-Prozess nicht nur bewahren, sondern ihm Raum geben, sich sanft zu entfalten?
Denn Schmetterlinge laufen nicht. Sie brauchen Zeit, ihre Flügel auszubreiten, die neue Umgebung zu erspüren und sicher zu landen. Ein überfrachteter Plan, starre Abläufe oder das Gefühl, sofort »funktionieren« zu müssen, können diesen besonderen Anfangszauber allzu schnell verfliegen lassen.
Was diesen Momenten Flügel verleihen kann, ist ein Schwebedialog. Stellt euch vor: Statt eines reinen Informationsmarathons schaffen wir im Onboarding bewusste eine Insel des Ankommens. Einen sanften Kontaktraum, in dem neue Kolleg*innen nicht nur ihr Team kennen und verstehen lernen, sondern sich vor allem selbst einbringen können - mit allem, was sie bewegt: was sie beflügelt, vielleicht beschwert oder einfach teilen möchten. Ein Dialog, getragen von aufrichtigem Interesse und dem Wunsch, einander wirklich zu begegnen.
In einem solchen Schwebedialog darf alles da sein - ohne Druck, ohne Erwartung. Es geht darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Menschen hinter ihren Rollen zeigen und spüren können: Ich werde gesehen, ich werde gehört, ich darf hier ankommen und in meinem eigenen Tempo meine Flügel entfalten.
So wird das Onboarding von einer reinen Prozedur zu einem echten Willkommen. Einem Willkommen, das den Zauber des Anfangs feiert und den neuen »Schmetterlingen« im Team die Möglichkeit gibt, ihre einzigartigen Farben und Talente zum Leuchten zu bringen.